Kreuzbandverletzung

Das vordere Kreuzband ist der zentrale Stabilistor des Kniegelenkes, der nicht nur die Verschiebung des Ober- gegen den Unterschenkel sichert, sondern auch die Rotations- und Scherkräfte des Kniegelenks in Druckkräfte umformt. Meniskus und Knorpel können sehr hohe Druckkräfte aufnehmen, erleiden bei Scherkräften allerdings häufig Schäden. Oft besteht nach einer Kreuzbandverletzung ein in Sicherheit wiegendes beschwerdefreies Intervall, bei dem die Patienten oft wenig Probleme haben. Durch unbemerkt bestehenden erhöhten Scherkräfte kommt es aber über kurz oder lang zu Knorpel- und Meniskusschäden, die dann zu Veränderungen im Gelenk bis zur frühzeitigen Degeneration (Arthrose) führen können.

ABER: MUSS JEDER KREUZBANDRISS AUTOMATISCH OPERIERT WERDEN? -

NEIN!!!


Eine Vernarbung des Kreuzbandes (z.B. auf das hintere Kreuzband,etc.) kann zu einer ausreichenden Stabilität des Kniegelenkes führen, die je nach Aktivität des Patienten, auf eine Operation verzichten lässt.

Für jeden Einzelfall ist nach genauer Untersuchung und Feststellung des subjektiven Stabilitätsgefühls sowie in Abhängigkeit vieler Faktoren (Objektive Stabilität, sportlicher Anspruch, Begleitverletzungen,…) zu entscheiden, ob der konservative (nicht-operative) oder operative Kreuzbandersatz zu wählen ist. .

Beim Kreuzbandersatz wird meist eine am Knie ansetzende Muskelsehne (Semitendinosus-Sehne) als Ersatzmaterial für das gerissene Kreuzband verwendet. Eine Kreuzbandnaht, in der Vergangenheit durchgeführt, hat sich als nicht stabil erwiesen.


Durch die Anwendung immer weiter entwickelter, moderner Verankerungsmöglichkeiten, hat sich der operative Kreuzbandersatz als Routineeingriff mit kurzem, stationären Krankenausaufenthalt, bei vorderer Kniegelenksinstabilität etabliert.


(Kreuzband Schema 1 und 2)

Nach der Operation ist eine intensive Nachbehandlung
  • Nachsbehandlungsschema
  • meist im Rahmen einer Krankengymnastik und Ambulanten Rehabilitation erforderlich.