Rehabilitationsschema nach offener vorderer Schulterstabilisierung

Auch zur Mitgabe an Physiotherapeuten und amb. Reha!

Rehabilitationsschema nach offener vorderer Schulterstabilisierung
(Labrumrefixation und Kapselraffung, Glenoidfraktur)

Postoperativ erhält der Patient/In einen Gilchristverband oder einen Immobilizer, der in den ersten zwei Wochen v.a. Nachts zu tragen ist. Tagsüber kann er bei guter Compliance des Patienten/In abgenommen werden.



Frühphase (ca. 1.-3- Woche nach der OP):
Der Patient darf den Arm je nach Schmerzsituation aktiv assistiert bis 90° Abd und 90° Flex bei maximal 0° AR bewegen

- Detonisierung hypertoner Muskulatur
- Vermittlung der aufrechten Körperhaltung (AKH)
- Scapulasicherung (PNF, ...)
- Zentrierung des Humeruskopfes (in IR)
- Assistives Kreisen in max. 90° Abd und 90° Flex um Adhäsionen vorzubeugen (in AKH)
- Stabilisation des Schultergelenks mit E-Technik (betroffener Arm ist HH-Arm)
- PNF, Seilzug- und Therabandübungen der kontralateralen Seite (➔ Overflow)
- Fahrradergometertraining zur Erhaltung bzw. Verbesserung der allgemeinen Ausdauer


Mobilisations- und Stabilisationsphase (ca. 4.-6. Woche nach der OP:
➪ Die Behandlung orientiert sich an der Frühphase. Zusätzlich sollen folgende Therapieinhalte ergänzend hinzugefügt werden:

- Manuelle Therapie zur Bewegungserweiterung (Vermeidung einer eingesteiften Schulter!)
- Zentrierung des Humeruskopfes bis 90° Flex/Abd
- Stabilisation des Schultergelenks bis 90° Flex/Abd
- Seilzug- und Therabandübungen mit dem betroffenen Arm im erlaubten Bewegungsausmaß


Spätphase (ca. 7. Woche - 6. Monat nach der OP:
Ab der 7. Woche post OP ist das Schultergelenk in allen Richtungen freigegeben
➪ Die Behandlung orientiert sich an der Mob.-phase. Zusätzlich sollen folgende Therapieinhalte ergänzend hinzugefügt werden:

- Zentrierung des Humeruskopfes im erweiterten Bewegungsausmaß
- Stabilisierung im erweiterten Bewegungsausmaß (E-Technik, betroffener Arm ist Gesichtsarm)
- Erarbeiten der Stützfunktion des Schultergelenks in verschiedenen ASTEN (z.B. Unterarmstütz, 4-Füßler, ...)
- Ausgleich von Muskeldysbalancen
- Isokinetik
- Verbesserung von konditionellen und koordinativen Fähigkeiten
- Sportartspezifisches Training

Überkopfsportarten sind erst ca. ab dem 6. Mo. erlaubt!